Leute, Leute, seit heute weiß ich, dass die Frage nach Internetzugang auch eine Frage nach Klassen in der Gesellschaft ist. Bislang konnte ich schon gut nachvollziehen, dass das Leben ohne Netzzugang mühsamer sein kann. Seit ich am Freitag wieder zu Hause war, habe ich nun zu Hause (fast) keinen Netzzugang mehr. Ich tippe auf die Bewohnerin unter mir, die bei Ihren Renovierungsarbeiten vielleicht ein Kabel erwischt hat. Mal sehen, Genaues soll ein Techniker kommenden Donnerstag ermitteln.
Nur seither habe ich das Gefühl, mein Leben steht still. Keine eMails, Twitter (fast) tot, Surfen fällt flach und ich bekomme eine ungefähre Ahnung, wieviel einfacher das Internet unser Leben inzwischen macht. Lisa wollte heute zur Hair & Beauty nach Frankfurt. Wo gibt es Infos? Klar, im Netz. Wo kann man sich Karten besorgen, klar online und direkt als PDF herunterladen zum Ausdrucken. Da ist dann auch gleich das RMV-Ticket bei. Das entfällt, wenn man sich das Ticket direkt vor Ort erst besorgen muss. Wann fährt die S-Bahn zur Messe? Keine Ahnung ohne Internet. Ich brauche einen neuen und ggf. biometrischen Reisepass, wo finde ich Infos? Auf den Webseiten der Stadt. Oder Online-Banking, Steuererklärung, Urlaubsinfos, Preisvergleiche, ohne Zugang zum Internet alles kaum möglich.
Und genau da an dieser Stelle merkt man, dass in dieser Frage auch eine soziale Komponente steckt. Soziale Nachteile werden durch Abwesenheit von Computern und Internet noch verstärkt. Explizit ausnehmen möchte ich dabei, solche, die sich ganz bewusst dagegen entscheiden, das Internet zu verwenden. Das steht auf einem anderen Blatt. Mich treibt nur die Frage um, was ist mit den Menschen und Kindern vor allem Kindern, die gerne würden, es sich aber nicht leisten kön
nen? Eine Thema dessen Bedeutung man nicht unterschätzen sollte, schließlich stellen unsere Kinder auch gleichzeitig unsere Zunkft dar.