Prism, NSA und Co – wie damit umgehen?

Ich hatte ja in den letzten Tagen in einigen Beiträgen und Tweets meinen Unbill über die durchgesickerten Informationen geäußert, welche elektronischen Datenströme durch GCHQ, NSA, BND quasi nach Belieben tatsächlich abgehört, aufgezeichnet und ausgewertet werden. Ich gestehe durchaus ein, dass mich das Ausmaß und die Dreistigkeit, mit welcher Firmen und Konzerne zur Beihilfe genötigt werden, noch heute schaudern lässt.

Ich habe zunächst die Notbremse betätigt und meine Onlineaktiväten auf das geringstmögliche Maß reduziert. Einige Tage habe ich mit der gesamten Situation so dermaßen gehadert, dass ich fast schon bei einer digitalen Abstinenz anlangte. Aber das kann und darf ja auch nicht die Reaktion sein, außerdem ist das Thema Online viel zu bedeutend, als dass man es einfach ausblenden sollte.

Mit 100%iger Verlässlichkeit kann ich noch immer nicht sagen, ob meine Entscheidungen zum künftigen Onlineverhalten der Weisheit letzter Schluß sind. Das bleibt einerseits im „echten Leben“ auszuprobieren, andererseits freue ich mich selbstverständlich auch immer auf Feedback und Meinungen anderer. Meine neue digitale Handlungsmaxime definiert sich aktuell wie folgt:

  • Weniger ist mehr – das gilt für die Zeit wie auch die Nutzungsfrequenz.
  • Um möglichst alle nordamerikanischen und britischen Firmen im Kontext mit Daten, Computern, Clouds, etc. mache ich einen großen Bogen.
  • Von mir selbst aktivierte bzw. genutzte Hostingservices versuche ich standardmäßig über einen SSL-gesicherten Zugang laufen zu lassen.
  • In meinem privaten Umfeld versuche ich möglichst jede Kommunikation über verschlüsselte Kanäle laufen zu lassen.

Natürlich ist das alles nicht vollumfänglich und ich erläutere auch gerne, weshalb. Zunächst die Hardware: Tja, das ist ein echtes Problem. Wir haben bislang im Haushalt quasi nur Apple-Devices in Verwendung. Alternativ habe in den letzten Wochen mit einem Rechner auf Basis von Linux Mint experimentiert. Das war auch alles ganz nett, aber immer wieder muss vieles über Root-Eingriffe nachjustiert werden, über was man sich z.B. auf dem Mac keine Gedanken mehr machen braucht. Daneben macht derzeit ein harter Hardwarewechsel auch finanziell keinen Sinn. Ersatzanschaffungen für einen iMac, ein MacBookPro, zwei iPhones und zwei AppleTVs sprengen einfach jeden Rahmen.

Daneben stellt sich darüber hinaus inzwischen auch die Frage, welche Gräte und welche Softwareplattform verwendet werden kann, um sich der allumfassenden Überwachung zu entziehen. Gerade bei Smartphones habe ich das Gefühl, dass es letztlich egal ist, ob das Device jetzt ein OS von Google, Apple oder BlackBerry enthält; Hintertüren dürften überall verbaut sein.

Und so hoffe, ich einen sinnhaften Weg in der Mitte gefunden zu haben und werde diesen jetzt beschreiten; dabei immer im Hinterkopf habend, dass es überall neugierige Ohren und Augen gibt.

 

 

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert