Das iPad steht vor der Tür und in mir kreisen die Gedanken um die Frage, wo entwickelt sich das alles hin.
Blickt man zurück, wird schnell klar, dass die Retrospektive kaum hilfreich ist. Vor wenigen Jahren konnte man sich wohl kaum vorstellen, wie sich das digitale Leben heute darstellt. Ein paar Beispiele: Filme leihe ich inzwischen nur noch im iTunes-Store, meine DVD-Sammlung wurde fast komplett in die iTunes-Datenbank überführt, Onlinebanking betreibe ich fast nur noch über das iPhone und Tools wie Twitter oder Gowalla sind fester Bestandteil des täglichen Lebens.
War das vor 15 bis 18 Monaten absehbar? Wohl kaum. Die Frage also, wo sich das digitale Leben hinentwickelt hängt offenbar mehr von den externen Entwicklungen ab.
Vor Monaten las ich ein Statement eines Apple-Entwicklers, der folgende Entwicklingsphilosophie Apples formulierte: Die Produktentwicklung versucht in Analogie zu einem Eishockeyspiel dort zu sein, wo der Puk als nächstes sein wird und nicht dort, wo sich aktuell die meisten Spieler tümmeln. Und de facto sind Apple-Produkte ja zumeist auch die Benchmark, an der die übrigen Produkte gemessen werden. Das gilt ja von Beginn an für das iPhone, bei den Notebooks und den Desktopcomputern zeichnet sich ja Ähnliches ab.
Damit stellt sich also die Frage, was kommt als Nächstes? Das große Thema der kommenden Wochen dürfte ja das iPad sein. Das Medienecho ist ja jetzt schon beachtenswert, wird sich allerdings hierzulande noch ausweiten, wenn das iPad erstmal in Europa verkauft wird.
Die kommenden Topics werden also fortschreitende Mobilisierung der Internetnutzung sein aber auch die fortschreitende Nutzung von Endgeräten über berührungsbasierte Interfaces. Eines ist also sicher: Das iPad wird eine Benchmark des neuen mobilen digitalen Lebens definieren.
Einer der aktuell bereits absehbaren neuen Pflöcke, die eingerammt werden, sind eBooks. Verlage und Pressehäuser melden sich ja bereits rege zu Wort bzw. haben die ersten Apps am Start. Nun wird sich zeigen, ob die Medienhäuser es verstehen, ihre Chancen zu nutzen.
Interessant ist die Frage, wo sich noch Umwälzungen ergeben werden. Genaues wird sich wohl also erst abschätzen lassen, wenn man die Technologie in Form des iPads selbst in Benutzung hat.