Beziehung: Warum machen sich manche den Himmel zur Hölle?

In den vergangenen Tagen durfte ich bei einigen bekannten Pärchen miterleben, wie man sich das Miteinander in einer Beziehung möglichst schnell zur Hölle umstricken kann. Seither arbeitet es in mir und ich frage mich, warum Menschen so handeln und ob dieses Handeln mit seinen Resultaten beabsichtigt war, da die Resultate vorhersehbar waren.

Leider, und das stelle ich immer wieder fest, scheint es bei vielen Partnern in einer Beziehung eine fest gebuchte Option zu sein, alles Handeln und jede Reaktion des anderen Partners (ich stelle vereinfachend und nicht wertend nachfolgend immer nur auf  „den Partner“ ab) permanent zu verfolgen; sei es aus Unsicherheit, aus Vorsicht oder was auch immer. Sehr schön kann man solches Verhalten in freier Wildbahn erleben und recht schnell erkennen, dass in diesen Beziehungen mindestens einer von beiden permanent unter Anspannung steht. Einerseits muss dieser jene ja permanent jede verbale und jede non-verbale Regung verfolgen und sie dann auf die im Selbstbild (gefährlich!) wahrgenommenen eigenen Regungen projizieren, auf die der Partner ja regiert hat.  Anschließend muss dann die nächste, geplante Äußerung wieder bewertet und verbal und non-verbal so verpackt werden, damit sie zu den aus den Regungen des Partners zuvor antizipierten Wahrnehmungen auch kompatibel und abgestimmt ist.

Wahnsinn, wie?

Kein Wunder also, dass in solchen Konstellationen die Situation schnell eskalieren kann. Aber warum macht jemand so etwas? Ich unterstelle da jetzt einfach Dinge wie eigene Unsicherheit oder Vorsicht bzw. Mißtrauen und/oder Eifersucht. Doch bringt das einen Nutzen? Die eigene Unsicherheit damit kaschieren zu wollen ist schlichtweg Unsinn, denn das Verhalten ändert an den Ursachen nichts. Aber auch Vorsicht oder Eifersucht sind hier keine guten Gründe denn merke: Hat ein Partner kein Interesse an der Beziehung und/oder bereits  jemand anderen, dann geht er und aufhalten lässt er sich auch nicht. In der Summe also alles keine guten Ergebnisse, weshalb man also gestrost von vergeblicher Liebesmüh‘ sprechen kann.

Was also tun?
Ich empfehle  klare und unverschnörkelte Ansagen: Wen einem etwas nicht passt, es aussprechen ohne zu attackieren aber mit der nötigen Selbstoffenbarung. Findet man etwas gut oder schön – auch aussprechen. Das erspart mühseliges Um-den-heißen-Brei-Reden und macht das Leben für beide Beteiligten einfacher. Und ganz nebenbei: Wenn man seinem Partner nicht vertraut, sollte man sich mit der Frage beschäftigen, ob die Beziehung überhaupt noch Sinn macht.

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