Beziehung und Vertrauen – eine Betrachtung

Kürzlich kam das Gespräch auf das Thema Vertrauen in einer Beziehung und irgendwie versuche ich seither meine Sicht der Dinge in Worte zu fassen:
Ich bin mir nicht sicher, ob ich zu pragmatisch denke, aber im Allgemeinen sind mir zweifelnde Selbstgespräche, ob ich meiner Partnerin auch wirklich vertrauen kann, fremd. Mag sein, dass es traurige Erfahrung oder auch Fokussierung auf mich selbst ist, aber irgendwann im Leben habe ich unter Tränen und Trauer feststellen müssen, dass man selbst mit Vorsicht, Eifersucht und einem gewissen Bauchgefühl einfach nichts an den Realitäten und deren Verlauf ändern kann. Das war der Punkt an dem ich beschlossen habe, mich vom Thema Zweifeln, Überlegen und Grübeln zu verabschieden, denn Fakt ist: Wer gehen will, geht, egal ob früher oder später. Und wer in einer Beziehung mit einem Seitensprung oder einer längeren Affäre liebäugelt wird auch das irgendwann tun, da kann der/die Partner/in noch so mißtrauisch sein – es passiert.

Viel wichtiger, und das war meine persönliche Lehre, ist es doch sich jeden Tag mit Würde und Offenheit den gemeinsamen Zielen zu nähern. Miteinander reden bringt mehr, als mit Dritten übereinander zu reden. Dabei muss man sich auch offen und ehrlich, aber ohne persönliche Angriffe und Unterstellungen, die Meinung sagen können. Und ganz wichtig: Sich selbst erstmal gar nicht so wichtig nehmen.

Und genau das erwarte ich von meiner Partnerin (die ja auch meine Frau ist) ganz genauso wie von mir: Wunde Punkte in Ruhe ansprechen und wenn man, merkt, da ist kein Gefühl mehr, dann muss auch das auf den Tisch gebracht werden – Abwarten vergrößert den Verdruss nur. Und mal ehrlich: Macht eine Beziehung glücklich, in der man sich bei jeder sich bietenden Möglichkeit fragen muss, lernt er/sie jetzt jemanden Neues kennen? Geht da was zwischen meinem/r Partner/in und einem/r Anderen? Wohl kaum. Und deshalb gilt für mich der Punkt: Wenn ich an der Treue und dem darin enthaltenen Vertrauen zweifele, dann macht diese eine Beziehung keinen Sinn mehr. Mein Leben und meine Zeit sind mir einfach viel zu schade, um sie mir mit solchen unnötigen Dingen zu vertun.

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